

Hier war es lange still. Zum Einen wegen meines langen Urlaubs, zum Anderen, weil ich immer noch sprach-, gedanken- und ideenlos bin. Nicht wirklich gedankenlos, eher gedankenverloren an die letzten Wochen. Und an die neue Sehnsucht nach der Ferne, die sich in mir gebildet hat. Sehnsucht nach mehr als einem Urlaub. Sehnsucht nach einer neuen Heimat. Ich finde keinen richtigen Weg zurück in den Alltag, ich will nicht mal einen Weg zurück finden. Ich will in meiner Freiheits-Blase ohne Gedanken an Morgen oder den Ernst des Lebens bleiben. Ich will gar nicht zurück in die Realität. Lieber zurück ans Meer, in die Berge, ins Grüne, auf die ewig langen und so leeren Landstraßen. Ich will mehr Leute kennen lernen, mehr Geschichten hören, mehr Geschichten erleben. Ich fühle mich seitdem ich wieder Zuhause bin so leblos, so leer. So langweilig. Ich vermisse die Abenteuer. Das Lachen und Singen auf den langen Autofahrten. Das Winken und verrückt Tanzen. Ich vermisse wie es war jede Woche an einem anderen Teil der Welt aufzuwachen. Jeden Tag neues zu entdecken.



Wir haben so wahnsinnig viel erlebt, so viel für das Leben gelernt. An einem Tag waren wir die größten Helden nur um einige Zeit später die schlimmsten Angsthasen zu sein. Vor allem wenn es mitten in der NAcht um wilde Tiere geht. Wir haben gezeltet, oder es zumindest heldenhaft versucht, bis wir das Zelt zusammengeklappt und doch wieder im Auto geschlafen haben. Solange bis uns auf einem Campingplatz dann nachts beinahe die Füße abgefroren sind haben wir uns dann endlich eingestanden, dass das mit dem Zelten nichts für uns ist. Kein Survival-Training mehr. Hilferuf an meinen Papa abgesetzt und schon war ein weiteres Haus für uns organisiert. Väter sind eben doch die wahren Helden.
Wir haben unsere Füße in das kalte, salzige Meerwasser getunkt, die Sonnenstrahlen genossen, die doch die meiste Zeit diese wunderschöne Welt beschienen haben. Wir haben nasse Schuhe und Socken gehabt, sind durch Matsch geschlittert und in Gräben - genau genommen einen Graben - gefahren.
Ich habe einen geplatzten Reifen verschuldet - zum Glück ist der kleine grüne Flitzer meiner - und war so glücklich darüber wie hilfsbereit die Menschen dort sind und wie selbstverständlich mir geholfen worden ist.
Immer wieder habe ich mich über die Warmherzigkeit und Gastfreundschaft gefreut, über jedes warme Wort gestrahlt. Weil es hier doch so ungewöhnlich und selten ist, dass Dich einfach jemand anspricht und Dir seine halbe Lebensgeschichte erzählt, alles von Dir wissen will oder eben doch nur über das Wetter reden möchte.
Wir haben so viele wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge bestaunt und uns gewünscht diese Zeit und diese Bilder in Marmeladengläser füllen und immer wenn uns danach ist mal wieder öffnen und davon probieren zu können. Immer wenn die Sehnsucht und das Fernweh uns packt es ein bisschen zurückscheuchen können bis die Zeit für eine weitere Reise gekommen ist. Bis wir uns wieder aufmachen und Hals über Kopf in ein neues Abenteuer geraten.
Weitere Bilder und noch mehr Fernweh werden sicherlich folgen.